ZDH-Umfrage zur Finanzierungssituation der Betriebe im Rahmen der Corona-Pandemie

ZDH-Umfrage zur Finanzierungssituation der Betriebe im Rahmen der Corona-Pandemie

Um die Folgen der Corona-Pandemie für die Handwerksbetriebe besser beurteilen zu können, hat der ZDH in Zusammenarbeit mit Handwerkskammern und Fachverbänden des Handwerks die Betriebe schon mehrfach zu deren Auswirkungen auf die aktuelle Geschäftstätigkeit befragt.

Mit der sechsten Umfragerunde im August 2020 wurde nun speziell die Finanzierungssituation der Betriebe beleuchtet. Insgesamt haben sich 2.509 Betriebe an der Befragung beteiligt. Zusätzlich wurden auch die Betriebsberatungsstellen der Handwerksorganisation um ihre Einschätzung gebeten.

20 % der Betriebe sehen die Gefahr der bilanziellen Überschuldung durch die Corona-Krise

ZDH-Umfrage zur Finanzierungssituation der Betriebe (8/2020): 20 % der Betriebe sehen Überschuldungsrisiko (Grafik: ZDH)

Für 40 % der Betriebe hat sich durch Corona die Eigenkapitalsituation verschlechtert

ZDH Umfrage zur Finanzierungssituation der Betriebe /2020): Über 40 der Betriebe haben weniger Eigenkapital (Grafik: ZDH)

Die weiteren Ergebnisse geben wichtige Anhaltspunkte für die weitere politische Arbeit der Handwerksorganisation auf Bundes- und Landesebene:

  • Mehr als die Hälfte der antwortenden Betriebe ist von negativen wirtschaftlichen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie betroffen.
  • Lediglich 3 Prozent der Antwortenden gehen aktuell davon aus, einen Insolvenzantrag stellen zu müssen.
  • Weniger als ein Drittel der antwortenden Betriebe nutzen aktuell die vom Bund und den Ländern zur Verfügung gestellten Corona-Hilfen.
  • Handwerksbetriebe haben auch in der Zeit vor Corona betriebswirtschaftlich zielführend gearbeitet und pflegen einen vertrauensvollen Kontakt zu ihrer Hausbank. Dies wird in der bestehenden Krisensituation honoriert. So berichten lediglich 9 Prozent der antwortenden Betriebe – außerhalb der Covid-19-Fördermaßnahmen – von Problemen beim Kreditzugang.
  • Bei einem Teil der antwortenden Handwerksbetriebe (42 Prozent) hat sich die Eigenkapitalsituation seit Pandemiebeginn bereits verschlechtert.
  • 80 Prozent der Antwortenden sehen aktuell gleichwohl zumindest keine Gefahr der bilanziellen Überschuldung. Zu erwarten ist jedoch, dass die Gefahr der bilanziellen Überschuldung zeitverlagert ab dem 4. Quartal 2020 zunehmen kann.
  • Knapp 30 Prozent der antwortenden Betriebe sehen einen weiteren Handlungsbedarf für staatliche Hilfsmaßnahmen, die möglichst unbürokratisch und schnell beantragt werden können.

Den kompletten Ergebnisbericht zur ZDH-Betriebsbefragung finden Sie hier: ZDH-Sonderumfrage 9-2020